Mut zur Veränderung

Gerhard Breitschaft, Präsident des DIBt, blickt auf die Jahre 2023 und 2024 zurück und erläutert, welche Weichen für mehr Nachhaltigkeit und Digitalität im Bauwesen in diesen Jahren gestellt wurden.

Liebe Leserinnen und Leser,

dieses Jahr darf ich Ihnen den DIBt-Jahresbericht erstmals im digitalen Format präsentieren. Damit reagieren wir auf die Lesegewohnheiten unserer Zeit. Kurz, knapp und allzeit verfügbar stellen wir Ihnen die wichtigsten Informationen und Kennzahlen zum DIBt, seinen Aufgaben und den Entwicklungen der Jahre 2023 und 2024 zusammen.

Was hat diese beiden Jahre geprägt? Für mich waren das insbesondere eine Vielzahl von Gesprächen rund um die Novelle der Bauproduktenverordnung. Scherzhaft heißt es in der Demokratie: "Ein guter Kompromiss ist, wenn alle unzufrieden sind." Als Präsident des DIBt hätte ich mir zum Beispiel vorstellen kann, dass den bauaufsichtlichen Belangen noch klarer eine Vorrangstellung eingeräumt wird, um der Lückenproblematik in Normen und den damit verbundenen Reibungsverlusten Herr zu werden. 

Richtig und wichtig ist hingegen das klare Bekenntnis der Bauproduktenverordnung zu mehr Nachhaltigkeit und Digitalität. Und das sage ich, auch wenn an vielen Stellen noch Elemente und Details für die Umsetzung fehlen und sich manche von uns vielleicht ins kalte Wasser geworfen fühlen. 

Dass ein Mehr an Ressourcenschonung und CO2-Reduktion möglich ist, stellen die Hersteller, die bei uns Zulassungen, Bauartgenehmigungen und ETAs für ihre Innovationen beantragen, schon seit vielen Jahren unter Beweis. Durch geeignete politische und rechtliche Rahmenbedingungen, national wie europäisch, können wir Grünes Bauen fördern und unterstützen.

An dieser Stelle denken Sie jetzt vielleicht an die Kosten. Nachhaltiges Bauen gilt ja gemeinhin als teu(r)er. Bei guter Planung und einer sinnvollen Definition der Anforderungen ist das jedoch nicht unbedingt gesagt. Und erweitert man die Rechnung um Klimaanpassungsbedarfe und Berechnungen über den gesamten Lebenszyklus, stellt sich die Frage nach den Kosten ohnehin ganz neu. 

In unserer Arbeit werden wir von einem breiten Netzwerk an Expertinnen und Experte unterstützt. Und bei diesen möchte ich mich an dieser Stelle bedanken: Vielen Dank an alle Sachverständigen, die ihr vielseitiges Fachwissen mit uns teilen. Vielen Dank an unsere Gesprächspartnerinnen und -partnern in der Bauwirtschaft, die mit ihren Innovationen und Fragen zu uns kommen. Vielen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die sich mit ihrem Spezialwissen bei uns einbringen. Und, last but not least, vielen Dank an die Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Ländern, die uns ihr Vertrauen entgegenbringen

Besonders herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei Herrn Werner Koch aus Schleswig-Holstein, der unser Institut mehr als 17 Jahre lang als Verwaltungsratsvorsitzender begleitet und vorangebracht hat, und bei Ministerialdirigent Gernot Rodehack, der sich bereit erklärt hat, diese herausfordernde Aufgabe in den kommenden Jahren zu übernehmen. 

Mit einem so starken Netzwerk kann es doch nur gelingen, die Weichen für eine digitale und nachhaltige Zukunft im Bauwesen zu stellen. Packen wir es an! 

Dipl.-Ing. Gerhard Breitschaft, Präsident des DIBt